Der Kreistag möge beschließen:
Der Main-Taunus-Kreis adaptiert weitere Elemente des „Energiespar-Projekts“ des Frankfurter Vereins Umweltlernen in Frankfurt e.V. und bietet den Schulen in seiner Trägerschaft ein Angebot zur freiwilligen Teilnahme, das folgende Elemente enthält:
- Teilnehmende Schulen bilden aus Schüler- und Lehrerschaft, Elternvertretungen, Schulleitung und Schulhausverwaltung unter Moderation durch entsprechend befähigte Vertreter:innen des Kreises oder entsprechend hierfür herangezogenen Fachkräften einen runden Tisch zum schulinternen Energiemanagement, das Energiespar-Vorschläge zusammenträgt und konkrete Empfehlungen entwickelt.
- Für deren tatsächliche Umsetzung wird durch den MTK folgendes Anreizmodell angeboten: Die erzielten Einsparungen der aus den Empfehlungen durchgeführten Energiespar-Maßnahmen werden jährlich zur Hälfte den Schulen zur freien Verfügung gutgeschrieben, zur anderen Hälfte zweckgebunden durch den Kreis für weitere energiesparende Investitionen vorgesehen.
- Den Schulen wird empfohlen, Regelungen zur anteiligen Berücksichtigung der hauptsächlich umsetzenden Hausverwaltungen an den finanziellen Gutschriften zu treffen, um hier auch intern weitere persönliche Anreize zu schaffen.
Fachliche Begleitung und Berechnung der Einsparbeträge obliegen der Kreisverwaltung. Eine Zusammenarbeit mit dem Verein Umweltlernen in Frankfurt e.V. wird empfohlen.
Begründung:
Mit dem Antrag „Spielerisch Energie sparen“ haben die Antragsstellenden bereits ein schwerpunktmäßig pädagogisches Element des Frankfurter Energiespar-Projekts – das bereits von vielen Frankfurter Schulen umgesetzt wird – gesondert aufgegriffen. Mit diesem Antrag werden zwei weitere Bestandteile eingeführt, deren Fokus auf einem finanziellen Anreizmodell für die Schulen für die Realisierung identifizierter Energiesparpotentiale liegt, indem sie für ihr Schulbudget einen Teil der erzielten Einsparungen vom Kreis gutgeschrieben bekommen. Für diese Gutschriften wird empfohlen, schulintern Regelungen zu treffen, um die Beschäftigten der Hausverwaltung anteilig an diesen persönlich partizipieren zu lassen. Damit soll den hauptsächlich umsetzenden und fachlich befassten Beschäftigten ebenfalls ein persönlicher finanzieller Anreiz geboten werden (auch dies wird bereits von Schulen so gehandhabt).
Spätestens in der gegenwärtigen Energiekrise erwacht allgemein eilig das Interesse, Sparpotentiale nachdrücklich aufzuspüren und zu verwirklichen. Gerade der Main-Taunus-Kreis muss insbesondere aufgrund der neuen Gaslieferverträge – auch die Schulen werden zu weit überwiegenden Teilen mit Gas beheizt – und fünffach gestiegenen Kosten schon alleine aus finanziellen Gründen ein fundamentales Interesse an einer gesteigerten Energieeffizienz haben. Leider wurde hier in den vergangenen Jahren insbesondere die energetische Sanierung der baugleichen Schulen (Eichendorffschule, Heinrich-Böll-Schule, Heinrich-von-Brentano-Schule, Heinrich-von-Kleist-Schule, Weingartenschule) vernachlässigt und die vorhandenen finanziellen Spielräume im Haushalt von der Kreisspitze lieber für Prestigeprojekte verausgabt.
Viele sinnvolle Maßnahmen lassen sich besser aus dem Alltagswissen vor Ort in den Schulen identifizieren als aus der Distanz vom Landratsamt aus. Mit dem vorgeschlagenen Modell soll der Main-Taunus-Kreis in erster Linie nicht die eigenen finanziellen Einsparungen in der Vordergrund stellen, sondern vielmehr die klare Zielrichtung verfolgen zum einen grundsätzlich im Sinne der Nachhaltigkeit eine ressourcenschonendere Energienutzung anzustreben, zum anderen durch die zweckgebundenen Mittel weitere Investitionsmittel für Energieeffizienz zu generieren.
Weitere Informationen und Gremienlauf
- Antrag zum Download
- Der Antrag wurde in der Kreistagssitzung vom 19.12.2022 beraten und mit der Mehrheit der Kreiskoalition sowie AfD abgelehnt.