Der Kreistag möge beschließen:
Der große Mangel an Fachkräften in den Bereichen Krippe, Kita, Grundschulbetreuung und Jugendhilfe ist in allen Kommunen ein Problem. Die Problematik wird sich durch weiter steigenden Fachbedarf, nicht zuletzt durch den Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/27, nochmals verstärken. [verschoben in die Begründung]
Der Kreis möge daher wird aufgefordert, seine Initiativen zur Gewinnung von Fachkräften in den Bereichen Krippe, Kita, Grundschulbetreuung und Jugendhilfe weiter auszubauen und zusätzliche Möglichkeiten insbesondere zur kurzfristigen Interessent*innen-Gewinnung in den Blick zu nehmen.
Um dem akuten Fachkräftemangel in der angemessenen Dringlichkeit zu begegnen, koordiniert der Kreis in Absprache mit den Städten und Gemeinden zielorientierte Sofortmaßnahmen für den unverzüglichen Einsatz weiterer benötigter Kräfte. Hierbei sollen innovative und auch geeignete unkonventionelle Lösungen ergebnisoffen geprüft werden. Denkbar sind bspw. gezielte Ansprache und übergangsweise Einbeziehung fachnaher Kräfte, so aus dem Bereich der Jugendarbeit in den Vereinen, von fachnahen Auszubildenden und verrenteten ehemals fachnah tätigen Personen. Außerdem bspw. konzertierte Aktionen zur Anwerbung von befähigten Fachkräften, ggf. auch aus dem Ausland.
Dazu werden Mittelfristige Lösungen können sich jedoch nicht alleine in der An- und damit vielfach Abwerbung erschöpfen, sondern müssen die Zahl der Fachkräfte insgesamt erhöhen. Daher werden folgende weitere Schritte initiiert:
- Werbe- und Informationsmaßnahmen sollen verstärkt werden: Es sollen gezielte Informationen an allen Schulen mit Abgangsklassen ab Jahrgangsstufe 10 für die Ausbildung zur staatlich geprüften Sozialassistentin bzw. zum staatlich geprüften Sozialassistenten und zur staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum staatlich anerkannten Erzieher zugänglich gemacht werden, etwa über das Projekt der Ausbildungsbotschafter/-innen.
- Gezielte Ansprache von Personen, die in der Grundschulbetreuung bereits tätig sind: Hierbei sollen Ausgangsqualifikationen und Wege zur Vollqualifizierung geklärt werden und bei näherem Interesse eine individuelle Beratung erfolgen.
- Ausbildungskapazitäten erhöhen: Es soll geprüft werden, ob eine berufsbegleitende Ausbildung und/oder eine praxisintegrierte Ausbildung an einer Fachschule im Main-Taunus- Kreis etabliert werden kann, um insbesondere zertifizierte Mitarbeitende der Schulkindbetreuungen weiter zu qualifizieren und im Anschluss vertraglich für eine angemessene Zeit an den Kreis zu binden.
- Der Kreisausschuss wird beauftragt, seine bereits laufenden sowie neu hinzutretende Initiativen, auch unter Berücksichtigung des Prüfergebnisses zu Ziff. 3, binnen sechs Monaten in Form eines Berichts dem Kreistag zur Kenntnis zu bringen.
Begründung:
Der große Mangel an Fachkräften in den Bereichen Krippe, Kita, Grundschulbetreuung und Jugendhilfe ist in allen Kommunen ein Problem. Die Problematik wird sich durch weiter steigenden Fachbedarf, nicht zuletzt durch den Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/27, nochmals verstärken.
Der Fachkräftemangel ist schon jetzt so problematisch, dass in einigen Kommunen trotz Raumkapazität Gruppen nicht eingerichtet werden können oder nur mit Einschränkungen.
Dieser Druck wird sich verstärken. Daher sind alle Ausbildungskapazitäten auszubauen und die Gewinnung von interessierten Personen soll gezielt verstärkt werden.
In einem ersten Schritt sollen die Personen, die in der Grundschulbetreuung tätig sind, ihre individuellen Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt bekommen. Damit soll erreicht werden, dass Personen mit pädagogischem Interesse und Vorerfahrungen, die aktuell zumeist in Teilzeit ohne formale Vollqualifikation Betreuungsaufgaben erfüllen, eine zusätzliche berufliche Perspektive erhalten. Durch eine Ausbildung (z.B. berufsbegleitend) können sie damit langfristig und mit sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten dem großen Arbeitsmarkt „Kinderbetreuung“ zugeführt werden.
Es gibt mittlerweile viele Zugangswege zur Ausbildung (Stichwort Quereinstieg) und auch Teilanerkennungsmöglichkeiten für verkürzte Ausbildungen sowie diverse Fördermöglichkeiten (z.B. Bafög, Vergütung, Bildungsgutscheine) Wir sollten alle potentiell interessierten Personen erreichen und gut beraten.
Änderungen/Ergänzungen durch Unterstreichung/Streichung hervorgehoben.
Die Begründung des Änderungsantrages erfolgt mündlich.
Weitere Informationen und Gremienlauf
- Antrag zum Download
- Wurde in der Kreistagssitzung vom 04. Juli 2022 mit der Mehrheit der Kreiskoalition von CDU, FDP und Grünen in den Gesundheits-, Sozial- und Integrationsausschuss verwiesen und dort abgelehnt.