Anfrage | Obdachlosigkeit im MTK

Nach Medienberichten steigt die Zahl der von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen in Deutschland seit Jahren an. Durch die gesellschaftlichen Verwerfungen im Zuge der Corona-Pandemie ist zu vermuten, dass sich dieser Trend noch verstärkt hat und sich durch die Pandemie zusätzliche Einschränkungen für obdachlose Menschen ergeben.
Auch im Main-Taunus-Kreis ist Obdachlosigkeit ein Thema. Wenn auch für den Kreis hier keine unmittelbare Zuständigkeit besteht, ergibt sich unter anderem durch die Sozialverwaltung ein Anknüpfpunkt, wodurch eine kreisweite mittelnde und koordinierende Rolle eingenommen werden kann. Mit dieser Anfrage wird der Kreisausschuss deshalb darum gebeten, seine Kenntnisse zur Betroffenheit im Main-Taunus-Kreis mitzuteilen und gegebenenfalls weitere Auskünfte bei den Städten und Gemeinden einzuholen.

Der Kreisausschuss wird um Auskunft gebeten:  

  1. Wie viele Menschen waren in 2021 in den Städten und Gemeinden im Main-Taunus-Kreis obdachlos gemeldet (Jahresdurchschnitt und Gesamtzahl)?
  2. Wie hat sich diese Zahl gegenüber den Vorjahren (2020, 2019) entwickelt?
  3. Was ist über die Altersstruktur und die Geschlechterverteilung der betroffenen Menschen bekannt? Sind Fälle von minderjährigen Obdachlosen aktenkundig?
  4. Zu welchem Anteil übernachten die Betroffenen im öffentlichen Raum, im Freien oder in Notunterkünften?
  5. Welche Unterstützungsangebote bestehen?
    1. Wo und wie wurde die Unterbringung gesichert oder dies angeboten?
    2. Gibt es insbesondere in den Wintermonaten Hilfsangebote zum Schutz gegen Kälte?
    3. Werden neben Unterkunftsangeboten alternativ niederschwellige sanitäre Angebote zur Nutzung bereitgestellt?
  6. Welche Auswirkungen haben die Folgen der Corona-Pandemie sowie geltende Vorgaben zu Corona-Testungen/Impfungen auf die Nutzung bestehender Unterstützungsangebote?
  7. Wie werden die geltenden Corona-Vorgaben für die Zielgruppe handhabbar gemacht (bspw. digitale Anmeldung für Impftermine; fehlende Dokumente)?
  8. Hat es für die Betroffenen ein Impfangebot gegeben (auch Booster-Impfung)? Wie wurde dieses zielgerichtet kommuniziert?
  9. Welche Auswirkungen ergeben sich durch die räumliche Nähe zu Frankfurt, dessen urbaner Raum Ziel von Armutswanderung ist?
  10. Welche Erkenntnisse hat der MTK über die Dunkelziffer nicht gemeldeter obdachloser Personen (bspw. über Erkenntnisse von Wohlfahrtsorganisationen)?

Weitere Informationen und Gremienlauf

  • Anfrage zum Download
  • Die Beantwortung der Anfrage wurde durch den Kreisausschuss des Main-Taunus-Kreises mit der Begründung der Nichtzuständigkeit des Kreises abgelehnt.