Der 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Viele Landkreise, Städte und Gemeinden bekundeten in diesem Jahr zu diesem Datum öffentlich ihre Solidarität und hissten vor ihren Gebäuden die Regenbogenfahne als symbolisches Bekenntnis zu Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Die SPD findet es schade, dass sich der MTK hieran nicht beteiligte und möchte das für die Zukunft ändern.
„Das Einstehen für die gesellschaftlichen Werte Vielfalt, Toleranz und Offenheit sollte auch im MTK nicht bloß eine behauptete Selbstverständlichkeit sein, sondern aktiv gezeigt und gelebt werden“, findet Gisela Stang, stellv. Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, „Gerade sehen wir eine breite und positive Solidarisierung über die Farben der Regenbogenflagge und dabei auch sehr deutlich, welche gesellschaftliche Wucht und Aufmerksamkeit vermeintlich kleine Symbole für dieses wichtige Thema entfalten können.“ Deshalb möchte die SPD, dass auch der Main-Taunus-Kreis künftig immer am 17. Mai vor seinen Gebäuden die Regenbogenflagge hisst. Rechtliche Bedenken, die in der Vergangenheit von vereinzelten Gegnern der Beflaggung vorgebracht wurden, sind mittlerweile klar ausgeräumt.
„Wir leben glücklicherweise in einer schon sehr weltoffenen und liberalen Region, aber nicht überall in Europa können Menschen frei nach ihren Lebensentwürfen leben“, erklärt Julia Ostrowicki insbesondere mit Blick auf die Entwicklungen in Ungarn, „und anderswo in der Welt sieht es noch viel schlimmer aus. Hier werden Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verfolgt oder sind vom Tode bedroht.“ Gerade erst vertrat Ostrowicki als stellvertretende Kreistagsvorsitzende den MTK bei der ersten Pride Demo im Main-Taunus-Kreis in Schwalbach und Eschborn. Als offen lesbisch lebende Frau natürlich ein Herzensanliegen für Ostrowicki, was aber der politischen Spitze des MTK nicht als Feigenblatt dienen dürfe: „Uns ist ausdrücklich wichtig, dass die politisch Verantwortlichen im MTK und alle demokratischen Kräfte im Kreistag deutlich zeigen, dass sie aufrichtig und nachhaltig hinter diesen Werten stehen“, so Ostrowicki, „darum stellen wir diesen Antrag gerade jetzt, wo das Thema in aller Munde ist.“ Denn nicht wenige hüllten sich gerade opportunistisch in Regenbogenfarben, würden aber das dahinterstehende Anliegen schnell wieder vergessen, wenn die öffentliche Wahrnehmung nachlasse.