Antrag | Dringlichkeitsantrag Raumlufthygiene-Maßnahmen zum Virenschutz in kreiseigenen Räumen

Bild: SPD | Moritz Löw

Der Kreistag möge beschließen: 

Der Kreisausschuss wird beauftragt, zusätzliche Maßnahmen zur Raumlufthygiene in Räumlichkeiten des Kreises mit dem Ziel des verstärkten Virenschutzes, insbesondere von Klassenzimmern in den Schulen, in Betracht zu ziehen und wie folgt vorzugehen: 

  1. Es wird geprüft, ob bereits dringend empfohlene Maßnahmen wie das Intervalllüften wie vorgesehen umgesetzt werden können.
    1. Dort wo dies nicht gewährleistet ist, wird kurzfristig technische Abhilfe geschaffen.
    2. Auf die Dauernutzung von Räumen ohne Fenster, die geöffnet werden können, wird verzichtet, sofern keine unbedingte nutzungsspezifische Notwendigkeit gegeben ist. Dies ist gegebenenfalls durch ein verändertes Raummanagement zu unterstützen.
  2. Im zuständigen Ausschuss wird über die bisher ergriffenen Raumlufthygiene-Maßnahmen zum Virenschutz in kreiseigenen Räumlichkeiten und deren Umsetzung berichtet.
  3. Mögliche weitere Verfahren werden unter den Gesichtspunkten Nutzen, kurzfristige Verfügbarkeit und Kosten untersucht und darauf beruhend geeignete Maßnahmen festgelegt.
  4. Über das weitere Vorgehen wird anschließend im zuständigen Ausschuss informiert.

Begründung:

Die Ausbreitung von Coronaviren in geschlossenen Räumen durch Aerosol-Partikel wird als ein wesentlicher Risikofaktor im gegenwärtigen Infektionsgeschehen angesehen. Insbesondere in den Schulen wird durch die flächendeckende Wiederaufnahme des täglichen Präsenzunterrichts in Klassenstärke von einer erhöhten Gefährdung ausgegangen. Um dieser zu begegnen, stehen eine Vielzahl von Maßnahmen im Raum, die eine sehr unterschiedliche Bewertung erfahren.

Allgemein als wirksam anerkannt und empfohlen wird das Intervalllüften. Hierbei wird vorgesehen, regelmäßig alle 20 Minuten durch das komplette Öffnen der Fenster in den genutzten Räumlichkeiten einen gründlichen Luftaustausch herbeizuführen, im besten Fall durch Querlüften. Dabei muss sichergestellt sein, dass die genutzten Räume über Fenster verfügen und sich diese im erforderlichen Maße öffnen lassen.

Neben dieser in den Wintermonaten durchaus problematischen Lösung werden derzeit öffentlich zahlreiche ergänzende, teils kurzfristig umsetzbare technische Maßnahmen debattiert, bspw. der Einsatz von Raumluftreinigern mit HEPA-Luftfiltern, von CO2-Messgeräten zur Feststellung der Notwendigkeit des Lüftens, der optimierte Betrieb vorhandener Raumlufttechnischer Anlagen („Klimaanlagen“), Verzicht auf Umluftbetrieb bestehender Anlagen, Installation von Wärmetauschanlagen und weiteres. Der Kreisausschuss wird aufgefordert, mögliche Maßnahmen zeitnah zu prüfen bzw. über bereits erfolgte diesbezügliche Maßnahmen zu berichten.

Die Dringlichkeit des Antrags ergibt sich offenkundig aus der fortbestehenden Gefährdung durch das Corona-Infektionsgeschehen, insbesondere in dauergenutzten Klassenräumen.

Die weitere Begründung erfolgt mündlich.