Antrag | Flüchtlingskinder aufnehmen – sofort! | KT/2020/340/18.WP

Bild: SPD | Moritz Löw

Der Kreistag möge beschließen:

Der Main-Taunus-Kreis erklärt sich bereit, die Aufnahme von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen aus in griechischen Geflüchtetenlagern, in denen menschenunwürdige Umstände herrschen, entsprechend seiner Möglichkeiten anzubieten und diese Bereitschaft gegenüber den bundespolitischen Entscheidungsträgern zu signalisieren.

Begründung:
Insbesondere in den Geflüchtetenlagern auf den griechischen Ägäis-Inseln herrschen derzeit nach Auffassung vor Ort tätiger Hilfsorganisationen inhumane Umstände. Mit über 40.000 Geflüchteten sind die dortigen Lager dramatisch überbelegt. Das weitgehende Fehlen grundlegender hygienischer und medizinischer Standards birgt insbesondere angesichts der grassierenden Corona-Pandemie ein hohes Risiko. Besonders betroffen sind hierbei Flüchtlingskinder, die ohne ihre Eltern dieser Lage oft hilflos ausgeliefert sind.
Die im Raum stehende Aufnahme von Flüchtlingskindern durch einige europäische Staaten ist in Deutschland nur schleppend angelaufen, da sie offenbar von Teilen der bundespolitischen Entscheidungsträger mit Verweis auf ungeklärte Kapazitäten verzögert worden ist. Mittlerweile sind erste Flüchtlingskinder in Niedersachsen eingetroffen, von wo aus sie nach einer Quarantäne-Phase auf die Bundesländer weiterverteilt werden sollen.
Zahlreiche Städte und Landkreise haben sich mittlerweile angesichts der Situation in Griechenland bereit erklärt, Flüchtlingskinder aufzunehmen und so die rasche Umsetzung dieser humanitären Aktion zu unterstützen. Jüngst hat sich beispielsweise auch der Hochtaunuskreis zu dieser Maßnahme entschlossen und angeboten, 5 Kinder aufzunehmen. Als einer der leistungsstärksten Landkreise Deutschland sollte der Main-Taunus-Kreis hier ebenfalls mit gutem Beispiel vorangehen und seine Bereitschaft signalisieren, um eine rasche humanitäre Lösung zu unterstützen.