Ab 2020 ändert sich die Pflegeausbildung in Deutschland. Die SPD möchte, dass der Kreis Vorkehrungen trifft, damit eine vollwertige Pflegeausbildung im MTK möglich wird, und stellt einen Antrag zur nächsten Kreistagssitzung.
„Wenn wir eine gute Pflege und genügend Pflegekräfte wollen, müssen wir attraktive und zeitgemäße Ausbildungsangebote bereithalten, besonders auch bei uns im Main-Taunus-Kreis“, findet Gerd Elzenheimer, Vorsitzender des Gesundheits- und Sozialausschusses im MTK. Denn der Main-Taunus-Kreis sei, wie die gesamte Region, ein schwieriges Pflaster für Auszubildende: Hohe Lebenshaltungskosten und steigende Mieten machen es nicht leicht, mit der Ausbildungsvergütung über die Runden zu kommen. Darum müsse der MTK hier vorangehen und zumindest mit attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten locken. „Und wer bei uns mit der Ausbildung ins Berufsleben startet, der bleibt auch gerne für länger hier“, weiß Elzenheimer und hofft, dass der Mangel an Pflegepersonal – der auch seitens der Kliniken im MTK immer wieder beklagt wird – künftig abgemildert werden kann. Eine Initiative für günstige Auszubildenden-Wohnungen hat die SPD übrigens jüngst im Mai gestartet (Anfrage: „Geflüchtetenunterkünfte in Auszubildenden-/Studierendenwohnungen umwandeln“).
Bei der Pflegeausbildung muss im Main-Taunus-Kreis ohnehin gehandelt werden, denn zum Jahreswechsel ändert sich die Pflegeausbildung in Deutschland. Statt der bisherigen spezialisierten Ausbildungen zum beispielsweise Alten- oder Krankenpfleger wird es künftig eine dreijährige, generalisierten Ausbildung zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann geben. Dafür müssen die Ausbildungsstätten vorbereitet sein. Bislang existieren im Main-Taunus-Kreis die Gesundheits-Akademie Main-Taunus GmbH der Kliniken zur Ausbildung in der Krankenpflege und der Standort der Fachschule für Sozialwesen in Trägerschaft der Lebenshilfe mit der Ausbildung in der Heilerziehungspflege.
In Gesprächen mit den freien Trägern der Wohlfahrtspflege wurde ein dringender Handlungsbedarf zum Ausdruck gebracht. „Wir wollen, dass der Main-Taunus-Kreis sich darum kümmert, wie die Pflegefachausbildung im Kreis zukünftig aussehen kann“, erklärt Elzenheimer, „dies kann durch die Aufwertung der bisherigen Standorte erfolgen oder durch Kooperationen mit weiteren Trägern. Wichtig ist uns auch, dass ortsnah ausreichende Kapazitäten für die praktische Ausbildung bereitstehen.“ Denn diese nehme in der neuen Pflegeausbildung eine wichtige Rolle ein und erfordere mehr Praxisplätze in den einzelnen Fachrichtungen. Hier solle der Kreis in den Pflegeeinrichtungen im Kreis werben und in den kreiseigenen Gesellschaften mit gutem Beispiel vorangehen.