Der Kreistag möge beschließen:
Der Kreisausschuss wird beauftragt, geeignete Außenflächen kreiseigener Liegenschaften artenreich und insektenfreundlich umzugestalten und zu bewirtschaften.
Begründung:
Das Münchener Umweltinstitut meldete am 20.07.2017 unter der Überschrift „Wo sind sie geblieben? Das große Insektensterben“: „In Deutschland gibt es heute 80 Prozent weniger Insekten als noch 1982. Fast 3000 Insektenarten werden als ausgestorben oder gefährdet eingestuft. Besonders betroffen sind Schmetterlinge, Wildbienen und Schwebfliegen, die einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung vieler Pflanzen leisten. Diese erschreckenden Ergebnisse lieferte Anfang Juli die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag. Hauptursache für diese dramatische Entwicklung ist die intensive Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem steigenden Pestizideinsatz. Die Artenvielfalt entlang der Nahrungskette ist akut bedroht. Mit dem Rückgang der Insekten nimmt die Anzahl der insektenfressenden Vögel rapide ab.“
Und die Deutsche Umwelthilfe gab bekannt: „1990 gab es noch 1,1 Millionen Honigbienenvölker in Deutschland. In nur 25 Jahren sind sie auf nur noch etwa 700.000 Völker geschrumpft. Von den rund 560 Wildbienenarten in Deutschland ist bereits über die Hälfte vom Aussterben bedroht. Mittlerweile sind die Bedingungen für Bienen in Städten und in stadtnahen Gebieten besser als in der freien Landschaft.“
Vielen wird das Problem anschaulich deutlich, die nach längerer Autobahnfahrt im Sommer feststellen, dass sich kaum noch tote Insekten auf den Windschutzscheiben finden lassen.
Neben den Bemühungen, insektenschädliche Gifte in der Landwirtschaft einzuschränken und eine vielfältige Landschaft mit Hecken, Sträuchern und Bäumen wiederherzustellen, bleibt die Möglichkeit, artenreiche Biotope (Blühstreifen, Blühwiesen) in Gärten und auf öffentlichen Flächen anzulegen.