„Das ist eine Zumutung für Schülerinnen, Schüler und Eltern“

SPD-Kreistagsfraktion weist auf massive Missstände bei der Schülerbeförderung hin und fordert den Kreis auf, endlich bei der zuständigen Main-Taunus Verkehrsgesellschaft (MTV) aktiv zu werden. Eichendorffschule in Kelkheim und Heinrich-von-Kleist-Schule in Eschborn weiterhin besonders betroffen. „Viele Schulkinder und ihre Eltern wissen morgens nicht, ob sie mit ihrem Bus rechtzeitig zur Schule kommen. Besonders jetzt im Winter ist das eine unmögliche Situation“, weiß Julio Martinez de Uña, SPD-Fraktionsvorsitzender in Liederbach und Kreistagsmitglied, „das bedeutet für sie schon vor der ersten Stunde Stress. So ist der Schultag dann an sich schon vor Beginn gelaufen und an eine gute, entspannte Lernatmosphäre nicht zu denken. Auch für die Eltern ist das ein unerträglicher Zustand.“ Viele Schulkinder ab der fünften Klasse in Liederbach und Kelkheim seien auf die besonders betroffene Buslinie 804 zur Eichendorffschule angewiesen und Eltern müssten sich darauf verlassen, dass ihre Kinder sicher zur Schule kommen.

Klagen von Schülerinnen, Schülern und Eltern über den Busbetrieb am Schulstandort Eichendorffschule und die Buslinie 804 häufen sich: Oft komme der Bus unpünktlich und zu spät an der Schule an, mal sei er so voll, dass an den Stationen keine Schulkinder mehr zusteigen können, mal fahre er eine falsche Route und Kinder würden einfach irgendwo „abgeladen“. Und es komme auch vor, dass Busse einfach komplett ausfielen. Ähnliche Beschwerden sind auch von der Heinrich-von-Kleist-Schule in Eschborn zu hören. Kurz: Die Mängelliste ist lang und es läuft offenbar etwas gehörig schief bei der MTV. Darum fordert die SPD-Kreistagsfraktion den Main-Taunus-Kreis nun mit einem Antrag zur nächsten Kreistagssitzung auf, als Schulträger und Gesellschafter der MTV energisch eine angemessene und sichere Schülerbeförderung im Kreis an allen Schulstandorten sicherzustellen und gegen die Missstände anzugehen.
„Probleme mit dem Busbetrieb und der Schülerbeförderung sind ja nicht neu im MTK. Das monatelange Chaos bei der Linienumstellung der MTV 2016/17, das es sogar in die überregionale Berichterstattung geschafft hat, ist vielen noch in leidvoller Erinnerung“, stellt Dr. Philipp Neuhaus, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag, fest, „Wir erwarten, dass der Kreis und die MTV den Busbetrieb endlich in den Griff bekommen.“
Denn Hinweise habe es genug gegeben: „Bereits vor Schuljahresbeginn im Juli 2018 haben wir uns beim Kreisausschuss zu Beeinträchtigungen bei der Schülerbeförderung erkundigt, nachdem uns zahlreiche Beschwerden zugetragen wurden“, erklärt Julia Ostrowicki, Kelkheimer SPD-Fraktionsvorsitzende und stellv. Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion, „Die Sachlage kann dem Kreis also nicht verborgen geblieben sein. In der darauffolgenden Antwort wurden die stark betroffenen Schulstandorte Eichendorffschule und Heinrich-von-Kleist-Schule allerdings überhaupt gar nicht thematisiert.“ Ähnlich in Liederbach, wo Martinez de Uña auf einen Antrag der SPD an die Gemeindevertretung vom September 2018 verweist, gegenüber der MTV und dem MTK aktiv zu werden. Dies sei vollkommen ohne Wirkung geblieben: „Unsere Gemeindevertretung hat für die Schülerinnen und Schüler beim Kreis und der MTV leider keine Besserung erreicht.“ Für Kelkheim und Liederbach komme hinzu, dass die ohnehin überlastete „K-Bahn“ keine wirkliche Alternative biete, wie die SPD seit langem anmahne.
Vielleicht sei es wichtig, dass der Kreis bei den Schulleitungen, Eltern- und Schülervertretungen besser hinhöre, findet Dr. Philipp Neuhaus: „Der MTK muss die Probleme und Sorgen ernst nehmen und aktiv prüfen, wo es bei der Schülerbeförderung hakt. Einen geordneten Schulalltag und sichere, zuverlässige Schulwege – das können Schüler und Eltern zu Recht erwarten.“

  • Den zugehörigen Antrag können Sie hier einsehen.