Kreistagsfraktion besucht Schwalbacher Tafel und sagt weitere Unterstützung zu

Bei ihrer „Ferienfraktion“-Sommertour besuchten die Genossinnen und Genossen am vergangenen Montag den Tafelladen der Schwalbacher Tafel und informierten sich zur aktuellen Situation der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer dort. Jede Woche finden hier bis zu 300 Familien aus Schwalbach, Eschborn, Bad Soden und Sulzbach Unterstützung mit Lebensmitteln, die von Unternehmen oder Privatspendern eingesammelt werden. Unter den Nutzern sind viele Alleinerziehende, Rentnerinnen und Rentner und seit dem vergangenen Jahr auch zunehmend Flüchtlinge. „Durch die Flüchtlinge hat sich die Zahl der Nutzer um 20 Prozent erhöht“, erläutert Cornelia Zimmermann-Müller von der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus, die für die Leitung der Schwalbacher Tafel zuständig ist.

Der Förderung des Kreises hingegen blieb unverändert. „Zumindest eine Reduzierung der Förderung durch den Main-Taunus-Kreis konnten wir im letzten Jahr verhindern. Wir setzen uns als SPD-Kreistagsfraktion zudem seit Jahren für eine Aufstockung des Förderbetrages ein“, erläutert Julia Ostrowicki, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
2017 wird die Schwalbacher Tafel 10 Jahre bestehen. „Wir sagen bewusst nicht Jubiläum, denn solange die Arbeit von Tafeln notwendig ist, gibt es keinen Grund zu feiern“, betont Zimmermann-Müller und verweist auf die vielen Ehrenamtlichen: „Ohne Helferinnen und Helfer ist die Tafel nicht denkbar.“ Den 160 Unterstützern, die 10.000 unentgeltliche Arbeitsstunden pro Jahr für die Tafel aufbringen, spricht auch Fraktionsvorsitzender Karl Thumser seinen Dank aus: „Es ist beeindruckend, was die Helferinnen und Helfer leisten. Als Fraktion ist es uns ein Anliegen, unsere Hochachtung und unsere Unterstützung für die Arbeit der Tafel zum Ausdruck zu bringen und zu zeigen, dass wir für deren Belange immer ein offenes Ohr haben.“
Klaus Spory, Pfarrer im Ruhestand und Vorsitzender des Fördervereins, weist auch auf die soziale Bedeutung des Tafelladens hin: „Hier kommen Menschen zusammen, die ansonsten nichts miteinander zu tun hätten. Die Kunden der Tafel leben in einer gesellschaftlichen Nische, in die nur wenige schauen. Umso erfreulicher ist es, dass hier Kulturen, Nationalitäten und Religionen einander friedlich und auf Augenhöhe begegnen, ob als Helfer oder als Nutzer.“ Dabei gehe es nicht bloß um die Versorgung mit Lebensmitteln, sondern auch um das Miteinander: „Für viele Kunden ist der Tafelladen zugleich ein Treffpunkt: Hier kann man sich austauschen und ins Gespräch kommen, auch wenn man kein Geld hat, um ins Café zu gehen,“ berichtet Zimmermann-Müller.