„Der Main-Taunus-Kreis ist als Ziel für einen Hackerangriff sicherlich nicht so interessant wie der Bundestag. Der Angriff auf die Zulassungsstellen hat aber gezeigt, dass es Nachlässigkeiten und Schwachstellen in der IT-Sicherheit der Behörden gibt. In der Kreisverwaltung werden tausende Datensätze von Bürgerinnen und Bürger gespeichert. Jedes Formular, jeder Antrag, jeder Vorgang ist inzwischen digital hinterlegt. Der Schutz dieser Daten obliegt dem Kreisausschuss, bei dem wir jetzt nachfragen, ob alle angemessenen Schutzmaßnahmen auch ergriffen werden. Zum Schutz der Bürgerdaten muss immer sichergestellt werden, dass es keine vermeidbare Einfallstore für Cyberkriminelle gibt“, begründet der Kreistagsabgeordnete Gerd Elzenheimer die Anfrage der SPD-Fraktion.
Die SPD will darüber hinaus vom Kreisausschuss wissen, ob noch Computer mit dem veralteten Betriebssystem Windows XP genutzt werden.
„Wir gehen nicht davon aus, dass der Kreis den Umstieg auf ein aktuelles Betriebssystem verpasst hat. Um hier die jedoch die Sensibilität zu schärfen, fragen wir konkret nach. Schließlich betreut der Main-Taunus-Kreis nicht nur Computer im Landratsamt, sondern auch zahlreiche PCs außerhalb, wie zum Beispiel in den Schulen“, gibt Elzenheimer zu bedenken.
Die letzte Frage der SPD dreht sich um die E-Mail-Kommunikation zwischen Kreisbürger und Kreisverwaltung: „Wir haben vor einem Jahr den Vorschlag gemacht, eine verschlüsselte E-Mail-Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung zu schaffen. Dadurch sollen vertrauliche Personendaten deutlich sicherer als bisher übertragen werden. Die Bundesregierung sieht dazu die so genannte DE-Mail vor, die der Main-Taunus-Kreis einführen könnte. Bis heute liegen uns keine Informationen vor, ob diese sichere E-Mail-Kommunikation durch den Main-Taunus-Kreis angeboten wird. Es scheint vielmehr so, als wäre die gesamte E-Mail-Kommunikation mit den Bürgern nach wie vor unverschlüsselt“, so Elzenheimer.