„Uns sind zwei sehr unterschiedliche Erfahrungen zu ‚Katwarn‘ berichtet worden. Dieser Erfahrungsaustausch war sehr hilfreich, um die Frage zu klären, wie die Bevölkerung über Großschadenslagen zusätzlich informiert und mit Handlungsempfehlungen versorgt werden kann“, lobt SPD-Kreistagsabgeordneter Gerd Elzenheimer die bisherige Beratung.
In der Haupt- und Finanzausschusssitzung am Montag sollten die Abgeordneten nun über die Einführung endgültig entscheiden.
Für die SPD sprach sich Kreistagsabgeordneter Gerd Elzenheimer für eine Einführung von Katwarn aus: „Wir sind der Meinung, dass Katwarn eine wertvolle Ergänzung für den Bevölkerungsschutz darstellt. Durch Katwarn könnten mehr Menschen erreicht werden, als es zurzeit der Fall ist. Die zunehmende Dämmung von Gebäuden sorgt dafür, dass die Sirenen zunehmend weniger zu hören sind. Hinzu kommt, dass zunehmend weniger Bürger wissen, welches Sirenensignal welche Bedeutung hat und Sirenen nicht mehr flächendeckend in Betrieb sind“, erklärt SPD-Kreistagsabgeordneter Gerd Elzenheimer, der bei der Feuerwehr lange Jahre aktiv war. „Das Land Hessen befürwortet die Einführung von Katwarn und fördert sie finanziell“, ergänzt Elzenheimer.
Dem Vorschlag der SPD wollte aber die Mehrheit der Ausschussmitglieder nicht folgen. Der SPD-Antrag wurde abgelehnt.
„Dadurch bleibt alles beim Alten. Die Förderung durch das Land Hessen verfällt. Hier hätten wir gerne eine Verbesserung für den Main-Taunus-Kreis erreicht“, so Elzenheimer.
Mit Katwarn kann die Bevölkerung durch SMS bzw. mittels einer App gezielt und schnell über Katastrophen und ggf. erforderliche Maßnahmen informiert werden. Damit sollen auch neue Medien ergänzend zu Warnungen über Rundfunk, Fernsehen, Sirenenanlagen oder auch Lautsprecherdurchsagen genutzt werden. Ohne Kosten für die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger werden diese vor Ort bei größeren Schadensfällen automatisch gewarnt, ohne hierfür -nach Anmeldung bei der Kreisverwaltung bzw. Installation der App – aktiv werden zu müssen.
Die Dachorganisation der Landkreise, der Hessische Landkreistag, empfiehlt den Landkreisen die Einführung von Katwarn.
Derzeit wird Katwarn in Hessen von der Hälfte der 22 Landkreise verwendet. Darunter die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Gießen, Groß-Gerau, Hersfeld-Rotenburg, Marburg-Biedenkopf, Offenbach, sowie der Main-Kinzig-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis und der Wetteraukreis. In Rheinland-Pfalz ist das System flächendeckend eingeführt worden.