8. März 2015: Internationaler Frauentag

„Auch im fortschrittlichen modernen Main-Taunus-Kreis ist der Internationale Frauentag eine Gelegenheit, um auf die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen“ stellt die frauenpolitische Sprecherin der SPD Kreistagsfraktion Julia Ostrowicki fest.

Leider haben sich die Themen, u.a. Lohnunterschiede, Altersarmut durch niedrige Renten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Häusliche Gewalt seit Jahrzehnten nicht verändert.

„Diese Themen betreffen unmittelbar unser soziales Leben in unseren Städten und Gemeinden, Vereinsamung und Armut im Alter, mangelnde Mobilität und Kinderbetreuung sind keine reinen Frauenthemen, sondern gesellschaftspolitische Herausforderungen für unsere Kommunen,“ betont Ostrowicki. Auch Angebote wie zum Beispiel die Frauenberatungs- und Interventionsstelle oder das Frauenhaus leisten einen wichtigen Beitrag im Main-Taunus-Kreis, deshalb fordert die Kreistagsabgeordnete Ostrowicki anlässlich des Frauentages „eine angemessene finanzielle Ausstattung für diese Aufgabe“.

In vielen Vereinen und Verbänden engagieren sich Frauen im Main-Taunus-Kreis. „Ein Jahr vor der Kommunalwahl ist es wichtig, Frauen verstärkt darauf aufmerksam zu machen, sich kommunalpolitisch einzubringen“, wirbt Julia Ostrowicki.

Die bei den Kommunalwahlen gewählten Frauen entscheiden mit, wie in den Gemeinden, Städten und im Kreis die Steuergelder verwendet werden. Sie entscheiden über Kindergärten, Schulen, Spielplätze, Jugenderziehung, Sportplätze, Kultur, Integrationspolitik, Straßen-, Wege– und Bauleitplanung, Natur– und Umwelt und vieles mehr.

Abschließend appelliert Ostrowicki: „Auch die bei uns eingebürgerten Frauen besitzen das aktive und passive Wahlrecht, ebenso sind alle bei uns lebenden Frauen aus der Europäischen Union aufgerufen, sich mit ihren interkulturellen Kompetenzen und Erfahrungen aus vielen Ländern in unsere Kommunalpolitik einzubringen.“

Historischer Hintergrund:

Am 19. März 1911 fand in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA der erste internationale Frauentag statt. Die Wahl dieses Datums sollte den revolutionären Charakter des Frauentags unterstreichen, weil der 18. März der Gedenktag für die Gefallenen in Berlin während der Revolution 1848 war. In den folgenden Jahren wechselte das Datum des Frauentags bis es 1921 auf den 8. März festgelegt wurde.

Der Erfolg des ersten Frauentages 1911 übertraf alle Erwartungen. Von der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften unterstützt, fanden im ganzen Reich "Volksversammlungen" statt. Allein in Berlin waren rund 45.000 Frauen, vor allem Sozialistinnen dabei. Aber auch in Österreich, Dänemark,  der Schweiz  und in den USA wurde dieser Tag begangen.

Nachdem das Wahlrecht für Frauen errungen war, rückten andere Ungleichbehandlungen in den Mittelpunkt des 8. März, an dem Frauen mit Demonstrationen und Kundgebungen auf ihre Benachteiligung aufmerksam machten. Zentrale Forderungen waren Arbeitsschutzgesetze, gleicher Anspruch auf Bildung, ausreichender Schutz für Mütter und Kinder oder gleicher Lohn für gleiche Arbeit.