Wo es keinen Profit bringt, muss der Steuerzahler als Lückenbüßer einspringen. Die Kommunen müssen somit aus öffentlichen Geldern den Lückenschluss finanzieren, der den großen Telekommunikationsunternehmen nach deren Ansicht zu wenig einbringt. Für den Main-Taunus-Kreis sind das rund 6 Millionen Euro, die das so genannte „Deckungslückenmodell“ kosten kann.
„Deshalb dürfte dieser Spätzünder der Landesregierung den Kommunen keine neuen Finanzquellen erschließen, sondern eher neue Löcher in die leeren Kassen reißen und somit der Bevölkerung wohl wenig nutzen“, so Dr. Grassel. „Ärgerlich“, findet die Lorsbacherin, dass die damalige CDU-FDP-Landesregierung bereits im Jahr 2011 einen solchen Vorstoß der SPD im Landtag abgelehnt hatte.
Die SPD-Fraktion im Kreistag hatte sich bereits 2011 für eine eigene Breitbandgesellschaft im Main-Taunus-Kreis, ähnlich dem erfolgreichen Odenwaldkreis, stark gemacht. Lukrative Bereiche hätten unwirtschaftliche Bereiche wettgemacht. „Unter dem Strich wären in absehbarer Zeit alle mit schnellem Internet versorgt gewesen und der Kreis hätte über seine Gesellschaft noch verdient“, so Dr. Grassel.
Kommunen sollen in Zukunft auch selbst für die Versorgung mit schnellem Internet sorgen können. Eine entsprechende Änderung der Hessischen Gemeindeordnung wurde von dem kleinen Regierungspartner, B90/GRÜNE, im Hessischen Landtag angekündigt.