Urteil zur Südumfliegung muss Mitbestimmung der Region als Konsequenz haben

Mit der Frage, was nun auf Grund des Urteils zur Südumfliegung auf den Main-Taunus-Kreis zukommt, beschäftigt sich die SPD-Kreistagsfraktion. „Wir haben Bedenken, dass Stimmen laut werden, die neue Route ‚überall nur nicht bei mir‘ lang zu führen“, gibt Fraktionschef Karl Thumser zu bedenken.

„Bei dieser Diskussion muss beachtet werden, wer bereits heute besonders stark von Fluglärm betroffen ist“, sagt Thumser und spielt damit auf die Städte Flörsheim, Hattersheim und Hochheim an, denen die hessische Landesregierung im Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Frankfurter Flughafens sogar eine Entlastung vom Fluglärm versprochen hatte.

Flörsheims Bürgermeister Michael Antenbrink sieht in dem Urteil „handwerkliche Fehler der Fraport und der Landesregierung“ beim Genehmigungsverfahren, die sich jetzt zum Nachteil der Bewohner des Main-Taunus-Kreises auswirken können.

Bewusst ist Thumser, dass eine Lösung nur unter Mitwirkung aller Betroffenen möglich ist. „Die Region muss mit starker Stimme mitreden können, wo die startenden Flugzeuge entlang fliegen werden. Nur so ist ein fairer Interessensausgleich möglich“, mahnt Thumser. „Dazu werden wir eine Initiative für die kommende Kreistagssitzung erarbeiten“, kündigt der SPD-Fraktionschef an.

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof erklärte gestern die umstrittene Südumfliegung für startende Flugzeuge vom Frankfurter Flughafen für rechtswidrig. Die Revision vor dem Bundesverwaltungsgericht ließ das Gericht nicht zu. Nach der schriftlichen Begründung des Urteils ist zu erwarten, dass die Deutsche Flugsicherung (DFS) eine neue Route ausarbeiten muss.