Für den Main-Taunus-Kreis sind die Auswirkungen nach Meinung der SPD-Kreistagsfraktion katastrophal. Der Main-Taunus-Kreis wird der einzige Landkreis in Hessen sein, der kein eigenes Forstamt mehr besitzt. Von 8 Förstern in der Fläche nach der letzten Reform 1996 werden ab 2005 nur noch 3,5 maximal 4,5 übrig bleiben, die dann die über 5000 Hektar Waldfläche des Main-Taunus-Kreises betreuen sollen. Auf der Strecke bleiben oder zumindest stark eingeschränkt werden die gesetzliche vorgeschriebenen Aufgaben im Bereich der Waldpädagogik. Betroffen davon sind die Schülerinnen und Schüler von 36 Grundschulen und die Kinder aus 119 Kindergärten und Kindertagesstätten im Main-Taunus-Kreis. Auch die Überwachungsfunktionen durch die Forstleute können nicht mehr im bisherigen Umfang gewährleistet werden. Illegaler Kfz-Verkehr, unerlaubtes Grillen, Ablagerung von Müll und Unrat im Wald werden zunehmen. Wald ist im Ballungsraum Rhein-Main nicht unbedingt ein Wirtschaftsfaktor, hat aber einen hohen Stellenwert als Erholungs- und Erlebnisraum. Auch hier muss mit Einschränkungen im Wegebau, bei der Aufstellung von Bänken und der Pflege generell gerechnet werden.
„Durch diese Maßnahmen der Landesregierung, die alleine das kurzfristige Ziel haben, den hochverschuldeten Landeshaushalt zu sanieren, wird die bisherige qualitativ hochwertige Betreuung des Main-Taunus-Waldes zerschlagen“, sagte Karl Thumser. Um diese für die Bürgerinnen und Bürger des Main-Taunus-Kreises nachteilige Entwicklung abzuwenden, machen die Fraktionen von FWG, Bündnis 90/Die Grünen und SPD in der nächsten Kreistagssitzung noch einmal den Versuch, die am 18.2.2004 durch Erlass der Landesregierung vorgesehene Auflösung des Forstamtes Hofheim rückgängig zu machen. In einem gemeinsamen Antrag wird der Kreisausschuss aufgefordert, noch einmal mit der Landesregierung zu verhandeln mit dem Ziel, den Bestand des Forstamtes in Hofheim zu sichern