Main-Taunus-Kreis: Richter: Erhöhungen sind verwerflich

Höchster Kreisblatt: Der SPD-Landratskandidat Gerrit Richter stellt die Gebührenerhöhung für Behinderten-Kurse bei der Main-Taunus-Volkshochschule in Frage. Nach dem Beschluss erhöhen sich die Beiträge teilweise um das Dreifache (das HK berichtete). Die SPD-Kreistagsfraktion habe nun mit den Grünen einen Antrag für die nächste Kreistagssitzung eingebracht, in der die Erhöhung der Gebühren zurück genommen werden soll.

«Wir fordern, dass die Gebühren für Menschen mit Behinderungen und für Menschen mit geringem Einkommen sozial verträglich gestaltet werden», begründet Richter den Antrag.
Der SPD-Kandidat nannte die drastische Gebührenerhöhung «verwerflich»: So würden die Schwächeren der Gesellschaft noch stärker als ohnehin belastet. Gerade für den Main-Taunus-Kreis sei es ein Armutszeugnis, das der Kreis als drittreichster Landkreis der Bundesrepublik ausgerechnet bei den Behinderten spare. Grundsätzlich schließt sich Gerrit Richter auch der Meinung des VdK-Ortsverbandes Eschborn an, dessen Sprecher Stephan Schwammel in der vergangenen Woche die Behindertenpolitik des Main-Taunus-Kreises insgesamt kritisiert hatte. Die Interessen der Behinderten würden im Main-Taunus-Kreis nicht ausreichend berücksichtigt. Als Beispiel führt Gerrit Richter die noch immer fehlende Barrierefreiheit bei Fahrzeugen des Öffentlichen Nahverkehrs an. Deshalb fordert er, dass auch für den Main-Taunus-Kreis ein Behindertenbeauftragter auf ehrenamtlicher Basis eingestellt wird. «Mit einem Behindertenbeauftragten wäre so ein Fehltritt wie bei der Erhöhung der VHS-Gebühren nicht passiert», glaubt Richter. Einige Städte aus dem Main-Taunus-Kreis – wie beispielsweise Hattersheim – hätten bereits eine Stelle für einen Behindertenbeauftragten eingerichtet. Der Behindertenbeauftragte könne regelmäßige Sprechstunden im Kreishaus anbieten.