Vergeblich hatte der SPD-Abgeordnete Wolfgang Winckler (SPD) den Kreisausschuss gebeten, für den Erhalt des Forstamtes sein Gewicht in die Waagschale zu werfen. Landrat Berthold Gall (CDU) meinte jedoch, wer sparen wolle, der müsse auch Entscheidungen hinnehmen, die ihn selbst beträfen. Und dies sei bei der Forstverwaltung der Fall. Außerdem habe sich die Leiterin des Forstamtes nie mit ihm in Verbindung gesetzt, sich bis heute nicht bei ihm vorgestellt. Winckler und die Grünen-Abgeordnete Marianne Knöß nannten eine Reihe von Gründen, warum der Forstverwaltung im Main-Taunus-Kreis besondere Bedeutung zukomme. Unter anderem habe die Funktion des Waldes als Erholungsraum im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet eine größere Bedeutung als im ländlichen Raum. Knöß verwies auch auf die im Gesetz genannte Aufgabe der Waldpädagogik, die bei 60 Schulen im Kreis und über hundert Kindergärten von den zurzeit acht Forstbeamten nur zum Teil wahrgenommen werden könnte. Sie erkenne allerdings die Vorbehalte der Kreistagsmehrheit, sagte Knöß, und bat deshalb, sich wenigsten für ein viertes Forstrevier im Kreis und insgesamt vier Forstbeamte einzusetzen. Derzeit gibt es neben dem Forstamt sechs Reviere. Im Landesdurchschnitt wolle das Forstministerium ein Drittel einsparen, bei einer Halbierung wäre der Main-Taunus also überproportional betroffen. Zudem seien nur dreieinhalb Stellen im Kreis vorgesehen, wobei die halbe Stelle sogar in Kronberg angesiedelt sei. Durch Arrondierungen mit dem benachbarten Forstamt Chausseehaus in Wiesbaden müsste es hier Möglichkeiten geben.
Main-Taunus-Kreis: Kreistagsmehrheit hebt keine Hand für Erhalt des Forstamtes Hofheim
Main-Rehiner: 'Karl der Käfer wurde nicht gefragt, man hat ihn einfach weggejagt', heißt es in einem Lied, das den gedankenlosen Umgang mit dem Wald beklagt. Ob Forstamtsleiterin Jutta Seuring gefragt wurde, bevor die Landesregierung die Auflösung des Forstamtes Hofheim verkündete steht ebenfalls zu bezweifeln. Im Stadtparlament der Kreisstadt Hofheim fand die Försterin noch Rückhalt, die Stadtverordneten setzten sich für den Erhalt der Behörde und ihrer Mitarbeiter vor Ort ein. Im Kreistag kam ein entsprechender Antrag von SPD, Grünen und FWG nicht zum Zuge, denn CDU und FDP erklärten das Thema für erledigt.