SPD fordert Beratung für Seniorinnen und Senioren

In unserer Gesellschaft haben Seniorinnen und Senioren einen Anspruch auf schnelle und kompetente Beratung vor Ort. Deshalb fordert die SPD-Kreistagsfraktion in einem Antrag zur nächsten Kreistagssitzung den Main-Taunus-Kreis auf, in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden hauptamtliche Seniorenberatungsstellen in den Kommunen einzurichten, in denen dieses Angebot noch nicht besteht und diese mit bereits bestehenden Angeboten zu vernetzen. „Es kann nicht sein, dass die Qualität und die Möglichkeit der Beratung vom Wohnort der Betroffenen abhängig ist,“ begründet die sozialpolitische Sprecherin Julia Ostrowicki den Antrag der SPD.

„ Hier zeigt sich, wie menschlich und mit welcher Achtung wir mit älteren Menschen in unserer Gesellschaft umgehen,“ führt Ostrowicki weiter aus.  In vielen Städten und Gemeinden des Main-Taunus-Kreises gibt es schon Angebote, wie z.B. in Schwalbach, Hofheim oder Eschborn. Manche Angebote sind personell gut ausgestattet, in anderen Städten und Gemeinden sind Beratungsstellen durch Ehrenamtliche besetzt. Umfassende Beratung bei immer größer werdenden Fallzahlen kann aber nicht durch Ehrenamtliche gewährleistet werden. Mit den steigenden Zahlen älterer Menschen werden zusätzliche Beratungsangebote in den Kommunen vor allem auch mit aufsuchender Beratung notwendig, ältere Menschen sind oft nicht mehr so mobil und brauchen verlässliche Beratungsstellen vor Ort, die ihnen und ihren Angehörigen konkrete Unterstützung leisten. Beratung insbesondere aufsuchende Beratung ist zwar ein „freiwilliges“ Angebot der Kommunen. Gute und professionelle Beratung kann aber im Vorfeld durch gezielte Hilfe, Pflegebedarf und vorschnelle Heimeinweisung verhindern oder abmildern. Und das spart erhebliche Kosten, die ansonsten von allen Kommunen durch Umlagen aufgebracht werden müssen. In anderen Bereichen wie z.B. der Jugendarbeit gibt es bereits gute Beratungssysteme. „Fast jeder weiß wo er hin gehen kann, wenn ein Problem mit dem eigenen Kind auftritt, aber wo gehe ich hin, wenn ich Hilfe brauche mit meiner Oma, meinem Vater oder meinem Partner oder Partnerin“ beschreibt Julia Ostrowicki die Problematik. Es bedarf deshalb eines serviceorientierten wohnortnahen Angebotes, das unter anderem folgendes leisten soll:     

  • Individuelle Beratung zu bedarfsgerechten Unterstützungsmöglichkeiten
  • einschließlich Unterstützung bei der Antragstellung
  • Zugehende Beratung von Hilfesuchenden und deren Angehörigen, sowie Anlaufstelle per Telefon und Email
  • Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger
  • Erstellung von Hilfeplänen, Koordination der Hilfen, Qualitätssicherung des Hilfeprozesses
  • Konfliktberatung/Psychosoziale Beratung
  • Beratung über Wohnraumanpassung

 Der Main-Taunus-Kreis soll eine unterstützende Aufgabe beim Aufbau der dezentralen Beratungsstellen und bei den bisherigen Angeboten übernehmen durch koordinierende und finanzielle Unterstützung. Die Fachstelle für Allgemeine Seniorenhilfe sollte die koordinierende und qualifizierende Arbeit übernehmen, anstatt wie bisher Defizite an Beratungsangeboten in einzelnen Kommunen auszugleichen. „Wir sind uns sicher, dass unser Anliegen breite Zustimmung findet, denn schließlich ist uns allen die demographische Entwicklung bekannt und wir als handelnde Kommunalpolitikerinnen und -politiker dürfen auch nicht so tun, als beträfe das immer nur andere und wir selbst würden nicht älter werden oder niemanden im Freundes- und Familienkreis kennen, der älter wird“, drückt Julia Ostrowicki die Hoffnung auf eine einstimmige Beschlussfassung aus.