Überhaupt sei die „Gall-Arena“ ein Projekt, das ein Landkreis allein nicht stemmen könne: „Da ist der Regionalpolitiker Gall gefragt, nicht der Landrat.“ Das Geld möchten die Sozialdemokraten lieber in den Schulsport investieren, etwa in den Bau eines Hallenbades im Ostkreis und in Zuschüsse für die Bäder in Hofheim und Hochheim, in denen Schulschwimmkurse abgehalten werden.
Generell habe sich die SPD bei ihrer Klausur im Spessart schwer getan, den ersten Etat in doppischer Haushaltsführung zu lesen und zu interpretieren. Vergleiche zu den Vorjahren und ein Ausblick in die Zukunft fehlten komplett, kritisierte Thumser. „Städte wie Bad Soden und Eschborn haben eine Software verwendet, die Vergleiche zwischen doppischer und kameraler Buchführung zulässt. Das wäre für uns Kommunalpolitiker einfacher.“
Kreisumlage weiter senken
Da der Haushalt 2008 trotz Senkung der Kreisumlage um 2,5 Prozentpunkte einen Einnahmenüberschuss in Höhe von 15 Millionen Euro ausweist, schlägt die SPD vor, die Städte und Gemeinden weiter zu entlasten. Die Kreisumlage solle nochmals um einen Prozentpunkt gesenkt werden, fordern die Genossen in einem Änderungsantrag zum Haushalt. Den Kreis würde das 3,6 Millionen Euro kosten, der Stadt Hofheim aber beispielsweise zusätzlich mehr als 400 000 Euro in die Kassen spülen. Zustimmen will die SPD dem Haushalt 2008 nur, wenn ihre Anträge eine Mehrheit im Kreisparlament finden.
Gegen die „Gall-Arena“
Main-Taunus SPD übt Kritik am Haushalt 2008:Die stattliche Summe von 600 000 Euro hat Landrat Berthold Gall (CDU) als Planungskosten für ein Sport- und Kultur-Multicenter in Eschborn im Haushalt 2008 veranschlagt. Die Kreis-SPD plädiert dafür, die Mittel ersatzlos zu streichen. „So lange es noch Defizite im Schulsport gibt, sind solche Luxusinvestitionen mit uns nicht zu machen“, sagte Fraktionsvorsitzender Karl Thumser gestern vor der Presse.