Die Fraktion ist der Auffassung, dass der Kreis seine Kommunen ‚mit der vergangenen Umlagenerhöhung vor zwei Jahren regelrecht finanziell ausgepresst hat.‘ Kreis- und Schulumlage betragen derzeit 52 Prozent als Forderung des Kreises an jede seiner zwölf Kommunen. Das ist wiederum der Anteil, den er aus ihren Einnahmen von Gewerbe- und Einkommenssteuer erhebt. Die verbesserte Wirtschaftslage in der BRD hat die Einnahmen von Städten und Gemeinden im Kreis verbessert. So stark, dass der Kreis bei seinem aktuellen Hebesatz einen Einnahmezuwachs von 38 Millionen Euro für 2008 erwarten könnte. Nach einer Erhebung des Bundes der Steuerzahler in Hessen häufen sich aber ‚desolate Kommunalhaushalte.‘ Von den zwölf Städten und Gemeinden im MTK sind auch welche darunter. Daher ist die SPD-Kreistagsfraktion der Auffassung, der Kreis müsse sich seiner Verantwortung gegenüber seiner Städte und Gemeinden stellen ‚und dürfe nicht nur an sich denken.‘ Auch Landrat Gall hat bereits Überlegungen angestellt, die vergangene Umlagenerhöhung von 2006 wieder auf den Stand von 2005 zu stellen, sie also um 2, 5 Prozent auf 49,5 Prozent zu senken. Zunächst wird Gall seinen Haushaltsentwurf 2008 Ende Oktober/Anfang November im Kreistag einbringen. Danach haben die Fraktionen Zeit zu Beratungen und Änderungsanträgen. Auch die Höhe der Kreisumlagen wird dabei eine Rolle spielen. Über den Haushalt wird dann der Kreistag in seiner letzten Jahressitzung am 10. Dezember entscheiden.
SPD für Senkung – Kreisumlage: ‚Vor zwei Jahren ausgepresst‘
Im letzten Quartal eines Jahres stellen die meisten Kommunen und der Kreis ihre Haushaltsplanentwürfe für das nächste Jahr auf. Die SPD-Kreistagsfraktion geht dazu vorab in die Offensive: Sie wird von Landrat und Kämmerer Berthold Gall bei den Beratungen zum Kreishaushalt 2008 'eine spürbare Senkung der Kreisumlage verlangen', so Fraktionsvorsitzender Karl Thumser.